FAQ – Häufig gestellte Fragen zu den Themen Dachbegrünung / Wandbegrünung / Trogbegrünung:

Antworten auf häufig gestellte Fragen

Bei Dachbegrünungen sind in Abhängigkeit von der Nutzung, den bautechnischen Gegebenheiten und der Bauweise zwei grundsätzliche Begrünungsarten zu unterscheiden, die die Pflanzenauswahl und den Vegetationsaspekt entscheidend bestimmen.
– Intensivbegrünung
– Extensivbegrünung

Intensivbegrünung
Intensivbegrünungen umfassen Pflanzungen von Stauden und Gehölzen sowie Rasenflächen, im Einzelfall auch Bäume.
In den Möglichkeiten der Nutzungs- und Gestaltungsvielfalt sind sie bei entsprechender Ausstattung mit bodengebundenen Freiräumen vergleichbar. Die verwendeten Pflanzen stellen hohe Ansprüche an den Schichtaufbau und an eine regelmäßige Wasser- und Nährstoffversorgung.
Diese Begrünungsart ist nur durch regelmäßige Pflege dauerhaft zu erhalten.

Extensivbegrünung
Extensivbegrünungen sind naturnah angelegte Vegetationsformen, die sich weitgehend selbst erhalten und weiterentwickeln. Es werden Pflanzen mit besonderer Anpassung an die extremen Standortbedingungen und mit hoher Regenerationsfähigkeit verwendet.
Die weitgehend geschlossenen flächigen Vegetationsbestände werden aus, Sukkulenten (Dickblattgewächsen), Kräutern und Gräsern gebildet. Die Vegetation unterliegt der natürlichen Bestandsumbildung.
Abgesehen von einer eventuellen Zusatzbewässerung und einer entwicklungsbezogenen Nährstoffversorgung im Rahmen der Fertigstellungspflege beschränkt sich die Erhaltungspflege auf 2 Kontrollgänge im Jahr und auf bedarfsbezogen festzulegende Maßnahmen.

Als Faustregel gilt: 10 cm Gründachaufbau im wassergesättigten Zustand entsprechen ca 150 kg/m2 zusätzliche Last. Es gibt auch spezielle Leichtdachsysteme mit ca 70 kg/m2.
Zusätzlich sind zu berücksichtigen:
• Schneelast
• Windsoglasten
• Nutzlasten (Begehung bei Kontrollgängen)
Intensivbegrünungen sind erst ab mind. 200 kg/m2 zusätzlicher Belastbarkeit des Daches zu verwirklichen.
Auskünfte über die Lastreserven des Daches geben Architekten, Baumeister und Statiker.
Die Gründachnormen definieren den Bereich von 1° bis 45° Neigung als grundsätzlich begrünbar. Ab 5° sind erste Überlegungen zu Pflanzenauswahl und Substratwahl anzustellen. Je steiler das Dach umso mehr muss in bautechnische Maßnahmen zur Abrutschsicherung investiert werden.
Dächer mit Nullgefälle sind in Österreich nicht vorgesehen und benötigen spezielle Ausbildungen der Abdichtung und Entwässerungseinrichtungen.

Voraussetzung für eine Dachbegrünung ist immer eine wurzelfeste Dachabdichtung. Dieser dauerhafte Wurzelschutz wird durch langzeitgetestete geprüfte Bitumen-, Kautschuk- oder Kunststoffbahnen als wurzelfeste oberste Lage der Abdichtung oder als zusätzliche Wurzelschutzschicht oberhalb einer nicht wurzelfesten Abdichtung hergestellt. Die wurzelfeste Abdichtungslage ist in Stößen und Nähten materialgerecht zu verbinden. Daher wird der Wurzelschutz zumeist durch den Schwarzdecker oder Dachdecker hergestellt.

Die Entwässerungseinrichtungen müssen sowohl ablaufende Regenspenden über der Abdichtung, der Dränschicht, der Substratschicht als auch sonstige Oberflächenwässer aufnehmen und ohne Behinderungen ableiten können.
Liegen Dachabläufe und Entwässerungsrinnen innerhalb von Vegetationsflächen, sind sie zum Schutz vor Verunreinigungen und einwachsenden Pflanzen sowie zur Kontrolle freizuhalten. Ein derartiger Schutz wird z.B. mit einer 30 – 50 cm breiten Kiesschüttung zwischen Dachablauf und Vegetationsfläche erzielt.
Bei begehbaren Dächern sind Dachabläufe durch den Einbau von Kontrollschächten zugänglich zu machen.

Die Dachabdichtung / der Durchwurzelungsschutz ist mindestens 15 cm über die Oberfläche von Kiesstreifen, Vegetationsflächen und begehbaren Belägen hochzuführen. Dies gilt auch für andere aufgehende Bauteile und Dachdurchdringungen, wie z.B. Be- und Entlüftungsrohre, Antennendurchführungen und Lichtkuppeln.
Bei Anschlüssen an aufgehende Bauteile und Dachrandabschlüsse soll ein vegetationsfreier Streifen mit Kies, aber auch mit anderen geeigneten Baustoffen (z.B. Plattenbelägen, Gitterrrosten u.dgl.) hergestellt werden. Durch den vegetationsfreien Streifen wird verhindert, dass die Pflanzen durch an lotrechten Bauteilen herablaufendes Wasser oder Tropfenfall in ihrer Entwicklung beeinträchtigt werden. Er dient auch für Wartungsgänge.

Ausschlaggebend für Abdichtungen sind die Bestimmungen der ÖNORM B 3691 und der ÖNORM B 7220.

Dachbegrünungen werden vergleichbar mit den Horizonten bei gewachsenen Böden in einzelnen Schichten aufgebaut. Der Schichtaufbau besteht in der Regel aus

– der wurzelfesten Abdichtung (als grundsätzliche Voraussetzung)
– der Schutzschicht für die Abdichtung

• der Dränschicht, welche Überschusswasser abführt und gleichzeitig auch Wasser speichert
• der Filterschicht, welche das Verschlämmen der Dränschicht mit Feinteilen aus der Vegetationstragschicht verhindert
• der Vegetationstragschicht = Substratschicht, welche als Wurzelraum für die Pflanzen Nährstoffe und Wasser zur Verfügung stellt

– der Vegetation, der gewählten Bepflanzung.

Unterschieden wird dabei zwischen einschichtigen und mehrschichtigen Bauweisen. Bei einschichtigen Bauweisen, welche bei extensiven Gründächern eingesetzt werden können, erfüllt das aufgebrachte Pflanzsubstrat aufgrund seiner Zusammensetzung die Funktion von Drän-, Filter- und Vegetationstragschicht.
Bei Mehrschichtaufbauten wird die Dränschicht durch eine mineralische Schüttung oder durch Drän/Speicherplatten oder –matten hergestellt, worauf eine Filtervlieslage als Filterschicht und auf diese wiederum das Pflanzsubstrat aufgebracht wird.

Die Vegetation ist abhängig vom Schichtaufbau und der Aufbauhöhe, dem gewählten Substrat und der geplanten Nutzung bzw. Pflege. Während bei intensiven Gründächern vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten auf Basis des Baumschulenangebotes bestehen, ist die Pflanzenauswahl bei extensiven Gründächern eingeschränkt. Die Standortbedingungen auf dem Dach wie Strahlung, Temperaturschwankungen, die Windsituation und die geringe Wurzeltiefe verlangen nach widerstandsfähigen Spezialisten. Vor allem Sedumarten, einige Kräuter und Gräser haben sich dabei bewährt.

Folgende Formen der Begrünung von extensiven Gründächern stehen zur Verfügung:

– Ausbringen von Saatgut bzw. Sedumsprossen (Einarbeiten oder Abdecken mit einer Mulchschicht)
– Maschinelle Anspritzbegrünung, wirtschaftlich für größere Dachflächen ab 200 m²(rein mit Sedumarten oder gemischt mit
Kräutern und Gräsern)
– Einpflanzen von Flachballenstauden (Sedumarten und Kräuter aus Multitopfplatten, 3x3cm, 4×4, 5x5cm Ballendurchmesser
stehen zur Auswahl)
– Aufbringen von vorkultivierten Vegetationsmatten oder –platten für die flächendeckende Sofortbegrünung

Aufgrund des hohen Gewichts, der Neigung zum Verdichten, häufig zu hohen Nährstoffgehalten und der Verunreinigung mit Unkrautsamen sind Oberböden sowohl für extensive als auch intensive Begrünungen nicht geeignet.
Speziell abgemischte Substrate auf mineralischer Basis stehen für alle Einsatzgebiete auf dem Dach seit Jahren zur Verfügung. Substrat behält über Jahre seine gute Nährstoffbindung. Der Düngemitteleinsatz kann reduziert werden. Durch die gesicherte Dränagefähigkeit verbunden mit hoher Wasserspeicherfähigkeit wird überschüssiges Wasser schnell abgeleitet und führt nicht zu Verschlämmen der Vegetationstragschicht wie es bei Oberböden beobachtet wird.
Die vorherrschenden Sedumarten der Extensivbegrünung sind trittempfindlich, die Flächen sollten nur für Pflegemaßnahmen begangen werden. Extensive Begrünungen spielen ihre Stärken durch den schönen Blühaspekt, die Kühlung darunterliegender Räume und die verlängerte Lebensdauer der Dachabdichtung aus.
Intensivbegrünungen (Dachgärten)
Alle Pflegemaßnahmen, die in einem erdgebundenen Garten notwendig sind, sind im Dachgarten ebenso unerlässlich. Es muss wegen der extremen Standortfaktoren am Dach (Strahlung, Temperatur, Wind) besonders auf die ausreichende und regelmäßige Wasserversorgung, am besten mittels einer automatischen Bewässerungsanlage, geachtet werden.

Extensivbegrünungen
In den ersten Wochen nach Aufbringung der Vegetation sollte je nach Witterung zusätzlich bewässert werden, um den Pflanzen den Start zu erleichtern.

Die Pflege beschränkt sich im Anschluss auf jährlich ein bis zwei Kontrollgänge.

Einzelmaßnahmen können sein:
– Versorgung mit Nährstoffen,
– Entfernen von Fremdgehölzen,
– Rückschnitt zur Abmagerung,
– Nachsaat oder Nachpflanzen bei größeren Fehlstellen,
– Nachfüllen von Substrat bei Erosion,
– Freihalten der technischen Einrichtungen und Kiesstreifen von Bewuchs.

Absolut nicht! Die BeRTA Pflanztröge der Stadt Wien werden bei bis zu 4 Stück zu 100% gefördert (bis auf Pflanzen, Dünger, Werkzeuge). Das Bewilligungsverfahren ist ebenfalls stark verkürzt.